25.01.2024

Nachhaltigkeit in Stein gemeißelt.

Lehm als nachhaltiger Baustoff im Fokus - ein uralter Schatz der Baugeschichte offenbart seinen zeitlosen Charakter. Ein Werkstoff, der seit 10.000 Jahren im Bau eingesetzt wird, erlebt aktuell eine Renaissance im modernen Kontext.

Die Firma Kimm GmbH & Co. KG aus dem nordhessischen Wabern hat sich aus dieser Tradition als Pionier hervorgetan, indem sie einen industriell formgepressten Lehmstein für den Hochbau entwickelt hat – eine wegweisende, umweltfreundliche Alternative zu herkömmlichen Mauersteinen. Lehmbaustoffe sind längst nicht mehr nur auf das Instandhaltungssegment beschränkt, sondern erobern zunehmend den Neubausektor. Bisher wurde der natürliche Baustoff vorwiegend für den Innenausbau in Form von Farben, Putzen und Bauplatten verwendet. Doch nach und nach erweist sich der Baustoff als nachhaltiger Tausendsassa, der eine Lösung für die klimabedingten Herausforderungen der Baubranche darstellen kann. Und das aus gutem Grund. Er sorgt für ein gesundes Raumklima, ist ressourcenschonend und besticht durch seine uneingeschränkte Wiederverwendbarkeit.

LEHM - konkurrenzlos in der Ökobilanz.
Die Bauindustrie ist für etwa 40 Prozent der globalen CO2-Emissionen verantwortlich und beansprucht in Europa in etwa die Hälfte der verfügbaren Rohstoffe. Gleichzeitig steigt der Bedarf an Wohnraum kontinuierlich an. Laut dem Statistischen Bundesamt werden etwa 73 Prozent aller Gebäude in Deutschland in Mauerwerkbauweise errichtet. Die am häufigsten verwendeten Materialien sind Ziegel (42%) gefolgt von Porenbeton (30%) und Kalksandstein (23%). Für das Brennen, Autoklavieren oder Trocknen bisheriger  Baustoffe ist ein hoher Energiebedarf notwendig. Auch die eingesetzten Rohstoffe wie Kalk und Zement emittieren eine große Menge an Kohlenstoffdioxid. Zum Beispiel werden bei der Herstellung von einer Tonne Zement, der in Betonsteinen verwendet wird, etwa 700 Kilogramm C02 freigesetzt. Im Gegensatz dazu erzeugt Lehm während seiner Herstellung keinerlei CO2-Ausstoß, weil er ohne Bindemittel wie Zement auskommt. In diesem Jahr sind die Preise für Zement und Kalk aufgrund der hohen Energiepreise um zum Teil mehr als 50 Prozent gestiegen. Perspektivisch werden die Preise für diese Produkte auf einem hohen Niveau bleiben, auch wenn die Energiekosten wieder sinken sollten. Ein wesentlicher Grund hierfür sind die Kosten durch die steigenden CO2-Abgaben. Bei Lehmprodukten entfallen diese Abgaben, was dazu beiträgt, dass Lehmprodukte langfristig kostengünstiger als die bisherigen Bauprodukte sein werden. Sie bestehen aus Kies, Sand, Ton und Wasser und erhärten an der Luft.

CONCLAY STEINE - die zeitgerechte Antwort auf nachhaltiges Bauen.
Conclay, der tragende Lehmstein der Firma KIMM ist der erste formgepresste Lehmstein, der nach DIN 18945 zugelassen ist und für tragendes Mauerwerk nach DIN 18940 eingesetzt werden kann. Durch ihre industrielle Fertigung zeichnen sich Conclay-Lehmsteine durch hohe Maßgenauigkeit, Formstabilität und Druckfestigkeit aus. Die Verarbeitung auf der Baustelle erfolgt vergleichbar zu anderen Massivwandbaustoffen, sodass es keine Veränderungen im Ablauf gibt. Die großformatigen Steine können mühelos mit einer Versetzhilfe angehoben und mit Lehmmauermörtel nach DIN 18946 sicher verbunden werden. Zukünftig soll auch die Vermauerung mit Lehmdünnbettmörtel möglich sein, diese Bauweise bedarf jedoch noch einer Zulassung durch das DIBT (Deutsche Institut für Bautechnik), die gerade auf den Weg gebracht wird.

Besonders beeindruckend ist die Energiebilanz.
„Die einzige Energie, die wir für die Lehmmauersteine benötigen, ist die Presskraft, und die kann mit regenerativen Energien erzeugt werden. Ein positiver Nebeneffekt ist, dass durch die Produktion von Lehmund Kalkssandsteinen im gleichen Werk, die Abwärme aus dem Autoklavierungsprozess für die Trocknung der Lehmsteine sinnvoll genutzt werden kann. Dies verkürzt die Trocknung der Lehmsteine erheblich und macht die Trocknung unabhängig von der Witterung ohne zusätzlichen energetischen Einsatz.“, erläutert Projektleiterin Susanne Fröhlich. „Der Energieverbrauch der Produkte und die Möglichkeiten zur Wiederverwertung der Baustoffe sind entscheidende Faktoren für die Ökobilanz eines Hauses. Sie tragen dazu bei, den CO2-Fußabdruck eines Gebäudes zu reduzieren.“

VON DER FORSCHUNG AUF DAS BAUGRUNDSTÜCK. Los geht’s 2024.
Doch bereits jetzt ist der Stein einsatzbereit und reif für erste Projekte. Mehrere Mehrfamilienhäuser befinden sich gerade in der Planung und sollen in diesem Jahr umgesetzt werden. Bleiben Sie gespannt! Krieger + Schramm, als assoziierter Partner von Conclay lädt Sie ein, an der Zukunft des nachhaltigen Bauens teilzuhaben. Gesucht werden Bauherren, die ihr Vorhaben innovativ, umweltfreundlich und wohngesund umsetzen möchten. Lassen Sie uns neue Maßstäbe für die nachhaltige Bauweise setzen. Bei Interesse melden Sie sich gern über unser Kontaktformular. Gemeinsam mit Ihnen planen und bauen wir Ihr Gebäude mit Conclay-Steinen.

Im (Kurz-)Interview: Susanne Fröhlich, Projektleiterin:

Was ist der Vorteil für Bauherren, wenn sie ihr Haus aus Lehm errichten?
Susanne Fröhlich: Lehmsteine wie auch andere Lehmprodukte haben eine sehr gute Ökobilanz und tragen damit aktiv zum Klimaschutz bei. Bei der Herstellung wird fast kein CO2 emittiert und die Lehmbaustoffe sind nach Nutzungsende vollständig rezyklierfähig. Ein aus Lehm gebautes Haus ist besonders nachhaltig und kann nach Prüfung mit dem „Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude“ ausgezeichnet werden. Lehmbauten zeichnen sich durch ein sehr gesundes Wohnklima aus, das besonders für Allergiker von Vorteil ist.

Welche bauphysikalischen Eigenschaften haben die Lehmsteine? Ist eine Dämmung erfoderlich?
Susanne Fröhlich: Durch die sehr hohe Rohdichte von 2,2 to/m³ verfügen die Conclay-Steine über einen sehr guten Schallschutz und ein hohes Wärmespeichervermögen.  Zusammen mit den feuchtigkeitsregulierenden Eigenschaften von Lehm kann so ein sehr gutes Raumklima mit gleichbleibender Temperatur-und Feuchteverteilung geschaffen werden. Wenn die Steine als Außenmauerwerk eingesetzt werden, ist eine zusätzliche Fassadendämmung notwendig. Auch hier gibt es mittlerweile sehr viele nachhaltige Produkte aus Holzfasern, Stroh oder Hanf.

In welchen Formaten sind Conclay Steine erhältlich. Für welche Anwendungen sind diese gedacht?
Susanne Fröhlich: Conclay-Lehmsteine werden in allen bekannten Mauerwerksformaten angeboten. Die kleinen Formate bis 4 DF (Dünnformat) sind eher für nichttragende 
Innenwände oder die Instandsetzung gedacht. Formate von 6 bis 16 DF sind für tragendes Mauerwerk im Neubaubereich (Außen und- Innewände) gedacht, sie können wirtschaftlich mit Versetzhilfe vermauert werden. Unser Ziel ist es zukünftig noch größere Formate anzubieten, die nur mit Lehmdünnbettmörtel verklebt werden.

Weitere Informationen zu Conclay-Lehmsteinen finden Sie unter:
www.lehmbaustoffe-conclay.de

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