01.02.2024

Gütesiegel für hessisches Neubauprojekt.

Im Interview: Peter Beuth, Hessischer Minister des Innern und für Sport

Das Neubauprojekt „Westline“ am Riedberg in Frankfurt am Main wurde Mitte 2023 vom Hessischen Innenminister Peter Beuth mit dem Gütesiegel „Sicher Wohnen in Hessen“ ausgezeichnet. Grund für die Anerkennung sind die herausragenden Sicherheits- und Präventionskonzepte von Krieger + Schramm, die sich insbesondere auf den Schutz vor Einbruch und Kriminalität konzentrieren. Die Devise: Sicherheit ist planbar. Das Gütesiegel „Sicher Wohnen in Hessen“ wurde vom hessischen Innenministerium und dem Verband der Südwestdeutschen Wohnungswirtschaft ins Leben gerufen. Es richtet sich an private und gewerbliche Bauherren und Bauträger sowie an Partner aus der freien Wirtschaft. Man hat hiermit eine Aktion geschaffen, mit der Wohnungseinbrüche, Vandalismus und Gewalt minimiert werden.

Im Interview mit Peter Beuth erfahren Sie mehr zu den Hintergründen, Motiven und Ambitionen. Peter Beuth, 1967 in Köln geboren, ist seit dem 18. Januar 2014 der Hessische Minister des Innern und für Sport. Der Abgeordnete des Hessischen Landtags und studierte Rechtsanwalt fungierte zuvor als Generalsekretär der CDU in Hessen.

Wohnt es sich in Hessen sicher?
Peter Beuth: Hessen ist ein sicheres Land und die Sicherheit der Bürger in ihren eigenen vier Wänden hat Priorität. Im vergangenen Jahr wurde hierzulande nur 4.275 Mal eingebrochen. Das ist der zweitniedrigste Wert an Wohnungseinbruchdiebstählen seit Einführung der Kriminalitätsstatistik. Rund 50 Prozent der Fälle verbleiben im Versuchsstadium. Seit der Jahrtausendwende sind Einbrüche sogar um mehr als 60 Prozent zurückgegangen. Darauf ruhen wir uns nicht aus, denn es ist wichtig, dass die hessische Polizei den Druck auf Wohnungseinbrecher weiter aufrechterhält.

Wie wird Wohnungseinbrechern in Hessen das Handwerk gelegt?
Peter Beuth: Unserer Polizei ist es gelungen, mit zahlreichen abgestimmten Maßnahmen messbare Erfolge zu erzielen. Dazu gehört ein anhaltend hoher Kontrolldruck. So sind zurzeit mehr als 15.800 Polizistinnen und Polizisten für unsere Sicherheit in Hessen unterwegs – nie gab es mehr. Außerdem kooperieren wir erfolgreich mit anderen Ländern. Ein weiterer wichtiger Bereich ist das Thema Prävention. Die hessische Polizei bietet kostenlose kriminalpolizeiliche Beratungen für Bürgerinnen und Bürger an.

Gezielt informieren und sensibilisieren unsere Polizisten beispielsweise mit der etablierten Sommerkampagne gegen Wohnungseinbruchdiebstähle in der Urlaubszeit. Darüber hinaus nutzen unsere Beamtinnen und Beamten innovative Software im Kampf gegen Wohnungseinbrecher. Mit dem digitalen Ermittlungswerkzeug ‚KLB-operativ‘ lassen sich insbesondere Einbruchsserien frühzeitig erkennen. Damit können beizeiten entsprechende Maßnahmen ergriffen und Wohnungseinbrüche verhindert werden.

Kann man selbst etwas gegen Wohnungseinbrecher tun?
Peter Beuth: Absolute Sicherheit kann es auch in den eigenen vier Wänden nicht geben. Jede und jeder kann aber etwas dagegen unternehmen, es Langfingern zumindest schwieriger zu machen. Grundsätzlich gilt es, alle Türen und Fenster zu verschließen. Im Außenbereich sollten keine „Kletterhilfen“ wie Leitern oder Gartenstühle rum stehen. Dass man im Urlaub ist, sollte man nicht mit jedermann in sozialen Medien teilen. Eine sensibilisierte Nachbarschaft und die Entscheidung für einbruchhemmende Fenster können ebenfalls dazu beitragen, Wohnungseinbrüche präventiv zu vermeiden. Maßnahmen zum Einbruchschutz werden sogar staatlich gefördert. So gibt es bei der KfW ein Programm, mit dem neben Nachrüstsystemen für Fenster und Fenstertüren zum Beispiel einbruchhemmende Türen und Rollläden sowie Einbruchmeldeanlagen gefördert werden.

Welche Rolle spielt Prävention beim Hausbau?
Peter Beuth: Polizeiliche Erkenntnisse und kriminalpräventive Aspekte beim Hausbau oder der Renovierung zu berücksichtigen, kann helfen, Wohnungseinbrüche und Vandalismus zu minimieren. Deswegen hat das Hessische Innenministerium gemeinsam mit dem Verband der Südwestdeutschen Wohnungswirtschaft die Aktion „Sicher Wohnen in Hessen“ ins Leben gerufen. Unser Ziel ist es, die Präventionsbemühungen von privaten und gewerblichen Bauherren sowie Bauträgern zu fördern. Die hessische Polizei und die heimische Wohnungswirtschaft arbeiten im Rahmen des Projekts Hand in Hand. Dabei werden unter anderem die Bereiche Quartiersgestaltung, baulich-technische Sicherungsmaßnahmen und Sozialmanagement berücksichtigt. Präventionsmaßnahmen in diesem Bereich sind ein Baustein, der die Sicherheit in den eigenen vier Wänden erhöht. Dieses Engagement für mehr Sicherheit – wie im Projekt „Westline“ in Frankfurt Riedberg – zeichnen wir als gutes Vorbild mit dem Siegel „Sicher Wohnen in Hessen“ aus.

 

Finden Sie mehr Informationen zum Projekt "Westline" unter diesem LINK

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