Sie denken darüber nach, eine Eigentumswohnung zu kaufen? Dann sind Sie sicherlich schnell bei der Frage gelandet: Neubau oder Altbau? Diese Entscheidung ist ganz und gar nicht trivial. Lieber individuelle Wohnwünsche in einem Neubau verwirklichen oder doch eher das Flair einer charmanten Altbauwohnung mit Dielenfußboden und hohen Räumen genießen? Jetzt gilt es, einen kühlen Kopf zu bewahren und jeweils die Vor- und Nachteile gut zu analysieren. Hier kommen wichtige Entscheidungshilfen für Sie.
Altbau: Viel Charme, aber ein nicht zu unterschätzendes Risiko
Altbauten mit ihrem ganz besonderen historischen Charme sind grundsätzlich gute Anlageobjekte – denn sie sind deutlich günstiger als Neubauwohnungen. Wer etwa eine ältere 60-Quadratmeter-Wohnung in mittlerer Lage einer Großstadt für 180.000 Euro kauft und eine Miete von 12 Euro pro Quadratmeter dafür bekommt, erwirtschaftet damit eine Rendite von 4,8 Prozent. Ein guter Wert, verglichen mit einem Neubauobjekt!
Allerdings birgt der Kauf einer Bestandsimmobilie auch viele Risiken. Diese Punkte sollten Sie beachten bzw. genau prüfen:
Neubau: Höherer Preis, aber individuell gestaltbar, mit Gewährleistung und energieeffizient
Ein großer Vorteil des Neubaus: Sie können die Wohnung nach eigenen Wünschen und Bedürfnissen errichten lassen. Egal ob offene Küche, ein Bad mit Aufsatzwaschtisch oder barrierefreier Zugang – bei einem Neubau kann der Architekt oder auch der Bauträger viele Wünsche umsetzen. Einschränkungen ergeben sich beim Neubau fast ausschließlich durch den Bebauungsplan des Grundstücks.
Ein weiterer großer Vorteil des Neubaus ist die energieeffiziente Bauweise. Dank neuester Technologien, moderner Fenster und Heizungsanlagen, guter Wärmedämmung und innovativer Baustoffe lassen sich starke Kosteneinsparungen erzielen – denn im Vergleich zum Altbau brauchen Sie deutlich weniger Energie zum Heizen. Deshalb fallen auch Sanierungen und Reparaturen kurz- und mittelfristig weg: Typische Hausbestandteile wie Fassade, Dach oder Installation halten rund 40 Jahre.
In Bezug auf Komfort und Bequemlichkeit hat ein Neubau ebenfalls die Nase vorn. Denn gegenüber so manchem Altbau sind die Wände, Fenster sowie Dach in aller Regel gut gedämmt. Eine Brandschutztür mit Mehrfachverriegelung ist in vielen neu errichteten Gebäuden Stand der Technik. Damit punktet der Neubau auch unter dem Aspekt der Sicherheit und des Diebstahlschutzes. Nicht selten findet sich zudem eine kontrollierte Wohnraumlüftung. Darüber hinaus gibt es in vielen neuen Wohnhausanlagen Stellplätze im Freien oder eine Tiefgarage.
Die Entscheidung
Die Entscheidung für eine Neubau- oder Bestandsimmobilie hängt von mehreren Faktoren ab. Als Faustregel gilt: Je individueller Ihre Wünsche ausfallen, desto eher empfiehlt sich der Kauf einer Neubauimmobilie vom Bauträger. Dafür sprechen neben der Preissicherheit, Qualitätssicherheit und Stressfreiheit vor allem folgende Punkte:
Fazit: Der Nachteil eines Neubaus ist meist der gegenüber dem Altbau deutlich höhere Preis. Dies liegt weniger an den hohen Neubaukosten, sondern vielmehr daran, wie teuer die Grundstücke mittlerweile geworden sind. Rechnet man jedoch die Sanierungskosten hinzu, die bei einem Altbaukauf definitiv anfallen, schneidet der Neubaukauf dennoch besser ab. Auch für Anleger bieten moderne Neubauten an prosperierenden Standorten langfristig gute Vermietungsaussichten. Aufgrund des höheren Preisniveaus eignen sie sich eher für Anleger, die höhere Summen aufbringen und finanzieren können und zudem Wert darauf legen, möglichst wenig Instandhaltungsaufwand zu betreiben.
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Praxiswissen Eigentumswohnung: Was sie vor dem Kauf einer Eigentumswohnung wissen sollten // Matthias Krieger